Lyrische Texte und Malerei von Astrid M. Sohn

Stiller Augenzeuge

 

Wilde Wogen

Getrieben vom Sturm der Dunkelheit

Fliegen dem Festland entgegen.

 

Unruhige Nacht

Schlaffe Träume.

 

Nichts als Naturgewalten

Die an der Fassadenmauer des Hauses knabbern.

 

Hin und wieder der lustvolle Gesang einiger Sirenen

- während des Orgasmus - den Neptun ihnen versprach.

 

Fortan umschmeichelt windstill

der Oktopus die erhitzten Leiber

Taucht mit ihnen in seinen Zauberpalast.

 

Man mag nur erahnen, was er mit den Schönheiten macht!

 

Leben

 

In der Dürre der Zeit,

das Kraftwerk Zukunftsplan

die Reaktoren hochfährt.

 

Ausgebremst

durch den Fortschritt der Erläuterung.

Selbst die Kamele

auf Nahrung verzichten.

 

Auf den gedüngten Feldern

das schwarze Rabenvolk sein Unwesen treibt.

 

Verängstigt schrecken die Vögel hoch,

immer Schlechtes im Sinn.

 

Ich stehe am Wegesrand

und schaue ihnen zu.

 

Der Gestank von Gülle

mir in die Flügel der Nase steigt.

 

Angewidert,

setze ich meinen Weg fort.

Mir ein Reiher auf die Jacke scheißt.

 

Die Raben derweil

ihr blechernes Krächzen

fortsetzen

In ihrer Unterhaltung nicht gestört.

Gestern, Heute & Morgen

 

Sich im staubigen Koma

des gestrigen Tages vergessend,

vollführt mir der Gedanke des Moments

das hier zu erleben.

 

Tiefer Friede erfüllt meinen Lichtkörper.

 

Wohlbehagen spüren,

über der Welt schwebend.

 

Im nächsten Augenblick

die Erlebnisse der Ahnen

vorbei ziehen sehen.

 

Hunderte von Vorfahren

beeinflussen die  Aussicht

auf das morgige Machwerk von gestern.

 

Getrennt durch die Finsternis

des Heute bei Nacht.

 

Das Morgen als Hier und jetzt voller Liebe empfangen.

 

In Erkenntlichkeit prassend,

bin ich präsent

von der Haarspitze bis zum dicken Zeh.

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© Astrid M. Sohn Aktualisiert 22.10.2023 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen aller Art sind nur mit schriftlicher Zustimmung von Astrid M. Sohn, Bad Aibling, zulässig.